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I.11 - Arzneimittellehre |
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Arzneimittellehre
Hier steht die Dokumente zum Vortrag von Dr. Beyen zum Download bereit:
Arzneimittellehre (PDF)
Insulinen (PPT)
Antibiotika (PPT)
Phytopharmaka (PPT)
Pharmakologie:
Die Lehre von Arzneimittelwirkung im menschlichen Organismus
Definition Arzneimittel:
"Als Arzneimittel (Medikament, Pharmako) bezeichnet man ein Stoff(-gemisch) um Krankheiten zu heilen, zu lindern oder zu erkennen oder zu verhüten und Parasiten, Erreger sowie körperfremde Stoffe abzuwehren, zu beseitigen oder unschädlich zu machen."
- Pharmakodynamik: Die wirkung eines Medikaments auf den Körper und dessen Wechselwirkung mit anderen Medikamenten.
- Pharmakokinetik: Das Resorptionsvermögen eines Medikament, dessen Verteilung und Verstoffwechselung und Ausscheidung.
- Applikationsart: Art der Zuführung eines Medikaments in der Körper, abhängig von:
- Zusammensetzung des Arzneimittels
- Resorptionsfähigkeit
- Wirkort
- Wirkungseintritt
- Wünsche/Zustand des Patienten
Als Applikationsarten sind möglich:
- Lokal - wirkung am Applikationsort
- Enteral - Resorption über die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts
- Parenteral - Umgehung des Magen-Darm-Trakts, meistens Injektionen
Applikationsformen:
Lokale Applikation
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Definition |
Anwendungsbeispiele |
epikutan |
auf die Haut |
Allergietest |
perkutan |
durch die Haut |
Salben, Gifte, Cremes |
bukkal |
in die Wangentasche |
Lutschdragees |
sublingual |
unter die Zunge |
Medikamente |
lingual |
auf die Zunge |
Medikamente |
nasal |
in die Nase |
Nasensprays |
konjunktival |
in die Bindehaut d. Auges |
Augentropfen |
pulmonal |
in die Lunge |
Sprays, Aerosole |
vaginal |
in die Vagina |
Zäpfchen |
transdermal |
durch die Haut aufgenommen |
Nikotinpflaster |
intrakutan - i.c. |
in die Haut einbringen |
Allergietest |
instillieren |
einträufeln in Körperhöhlen |
Tropfen (Augentropfen) |
Enterale Applikation |
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oral |
in den Mund |
Tabletten, Säfte |
rektal |
in den Anus |
Zäpfchen |
Parenterale Applikation |
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intravinös - i.v. |
in die Vene |
Zentraler Zugang, Blutentnahme |
intraarteriell - i.a. |
in die Arterie |
Kontrastmittel, Medikamente |
intracutan - i.c. |
in die Haut einbringen |
Allergietest |
intramuskulär - i.m. |
in den Muskel |
Impfungen |
subcutan - s.c. |
unter die Haut |
Insulin |
intraperitoneal - i.p. |
in die Bauchhöhle |
meist nur bei Tieren |
intrakardial |
in das Herz (re. Herzkammer) |
Notfall, keine i.v. möglich |
intraartikulär |
in das Gelenk |
Entzündungsbehandlung |
intravitreal |
in den Augapfel |
Behandlung der Retina |
intrathekal |
in den Liquorraum |
Chemotherapie, Anästhesie |
Pflegestandar - Sichere, orale Verabreichung von Medikamenten
1.) Medikamente stellen:
Prinzipien:
- Die zu stellenden Medikamente müssen vom Arzt schirftlich, eindeutig und leserlich angeordnet sein
- Die Arzneimittelherstellervorgaben müssen eingehalten werden
- Die Medikamente müssen in einwandfreiem Zustand sein
- Die ärztliche Anordnung muss exakt befolgt werden
- Die Übereinstimmung von Medikament und Anordnung muss mehrfach überprüft werden
Vorgehen:
- Hände waschen
- Korrekte Beschriftung des sauberen Medikamentenschälchens prüfen
- Ärztliche Anordnung in der Kurve auf aktualität prüfen (Gültigkeit, Vollständigkeit, Lesbarkeit)
- Medikamente entsprechend Anordnung aus der Verpackung in Dispenser/Schälchen geben
- Erneut prüfen, ob Verordnung mit Patient und Schälchen übereinstimmt
- Vor zurückstellen des Medikaments den Inhalt des Schälchens prüfen
- Wiederholen der obigen Vorgänge für jedes weite Medikament und jede weitere Verordnung
Zu Beachten:
- Neu angebrochene Medikamente kennzeichnen und begrenzt haltbare Arzneimittel mit Anbruchsdatum versehen
- In Folie geschweißte Medikamente vom Blister trennen und in Originalverpackung belassen
- Tropfen und Säfte erst direkt vor Verabreichung stellen
2.) Medikamente verteilen:
Ziele:
- Der Patient erhält das für ihn verordnete Medikament nach der 5-R-Regel
- Er kennt, versteht und Berücksichtigt die Einnahmevorschriften
- Er nimmt das Medikament zum richtigen Zeitpunkt
Vorgehen:
- Hände waschen
- Die gestellten Medikamenten mit den Verordnungen überprüfen
- Medikamente auf den Nachttischen der richtigen Patienten verteilen -> Ausnahme:
- Medikamente von Verwirrten, Dementen, Suizidalen, psychisch Kranken und Vergesslichen Patienten im Stationszimmer aufbewahren und deren Einnahme kontrollieren
- Patient über Einnahmevorschriften informieren (Wann und Wie)
- Vergewissern ob der Patient physisch und psychisch in der Lage ist das Medikament eigens zu nehmen
- Gegebenenfalls Hilfestellung leisten
- Verabreichung mit Handzeichen in der Kurve eintragen
Zu Beachten:
- Bei Verweigerung nach dem Grund fragen, akzeptieren, dokumentieren und Arzt informieren
- Bei Informationsbedürfnis des Patienten oder Verweigerung ein Informationsgespräch mit dem Arzt vermitteln
- Unterlaufene Fehler unverzüglich dem Arzt mitteilen und im Pflegebericht dokumentieren
3.) Beobachten:
Ziele:
- Frühzeitiges Erkennen von Nebenwirkungen
- Erkennen von Auswirkungen auf die ATL des Patienten
Vorgehen:
- Den Patient bitten frühzeitig veränderungen seines Befindens mitzuteilen
- Ärztlich Angeordnete Kontrollen (Vitalzeichen, Blutdruck, etc.) durchführen
- Erwünschte und unerwünschte Auswirkungen des Medikaments auf die ATL beobachten
- Bei Anzeichen eines Anaphylaktischen Schocks umgehend Arzt benachrichtigen
- Beobachtete Veränderungen/Reaktionen im Pflegebericht vermerken
Arzneimittelkennzeichnung
"[...] Fertigarzneimittel , dürfen nu in den Verkehr gebracht werden, wenn auf den Behältnissen und, soweit verwendet, auf den äußeren Umhüllungen in gut lesbarer Schrift, allgemeinverständlich in deutscher Sprache angegeben werden[...]" ...
- Name/Firma des Pharmazeutischen Unternehmens mit Anschrift und (soweit vorhanden) der Name des von ihm benannten örtlichen Vertreters
- Bezeichnung des Arzneimittels, gefolgt von der Angabe über Stärke und Darreichungsform. Wenn zutreffend Hinweis über Altersbestimmung, wenn nicht schon im Arzneimittelname enthalten.
- Zulassungsnummer (Abk.: Zul.-Nr.)
- Chargenbezeichnung (Abk.: Ch. - B.) sofern Medikament in Chargen in den Verkehr kommt, dazu Herstellungsdatum
- Darreichungsform
- Inhalt nach Gewicht, Rauminhalt oder Stückzahl
- Art der Anwendung
- Wirkstoff nach Art und Menge und sonstiger Bestandteile
- Bei genetisch Veränderten oder gentechnologisch erzeugten Arzneimitteln der Wirkstoff und die Bezeichnung des genetisch veränderten Mikroorganismus
- Verfallsdatum
- Bei Mustern der Hinweis "Unverkäufliches Muster"
- Der Hinweis "unzugänglich für Kinder aufbewahren", außer es Handelt sich um Heilwässer
- Soweit erforderlich besondere Vorsichtsmaßnahmen um Umweltgefährdung zu vermeiden
- Verwendeungszweck bei nicht Verschreibungspflichtigen Arzneimitteln
Arzneimittel, die nicht mehr als drei Wirkstoffe enthalten, muss die Internationale Kurzbezeichnung der WHO angegeben werden, oder die gebräuchliche Kurzbezeichnung!
Der Arzneimittelname ist auch in Brailleschrift anzugeben!
Arzneimittelnamen
1.) Chemischer Name
Die Zusammensetzung des Medikaments, findet nutzung von Apothekern und Chemikern
2.) Internationaler Freiname
Internationale Kurzbezeichnung für die chemische Zusammensetzung. Wird von der WHO festgelegt
3.) Handelsname/Markenname
Verkaufsname, ist für die das Arzneimittel entwickelte Firma 20 Jahre patentiert, nach dieser Zeit dürfen Medikamente kopiert werden. Diese Kopien werden "Generika" genannt.
Namenszusätze:
- mite -> geringere Dosis vals Handelsübliches Präparat
- forte -> höhere Dosis als Handelsübliches Präparat
- depot/retard -> verzögerte/verlängerte Wirkdauer/-eintritt
- mono -> enhält nur einen wirktstoff
- compositum -> kombination mehrer Stoffe
N1 - 10 Tabletten
N2 - 20 Tabletten
N3 - bis zu 100 Tabletten
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