Chronisch Kranke
Übersicht:
- Das salutogenetische Konzept
- Pflege chronisch kranker Menschen
- Das Zusammenwirken von Person und Umwelt
- Lebensqualität
- Unsicherheit
- Der Umgang mit chronisch kranken im Krankenhaus
- Pflegemodell zur Bewältigung chronischer Krankheiten
- Pflege einer Pflege- und Krankheitsverlaufskurve nach J. Corbin
Das salutogenetische Konzept:
Salutogenese - von: lat. Salus (Unverletztheit, Heil) und gr. Genese (Entstehung)
Die Gesunderhaltung steht im Mittelpunkt des salutogenetischen Konzepts und ist somit als Prophylaxe zu sehen. Es bezieht sich auf die Fragen der Gesundheit und ihren Bedingungen, wie diese zu erhalten sind, sowie den Wirkfaktoren der Gesundheit.
Metaphorische Verdeutlichung:
Der Mensch bewegt sich in einem Boot im Fluss des Lebens zwischen den beiden unendlich voneinander entfernten Ufern von Gesundheit und Krankheit, welche nicht erreicht werden können (ganz nach dem Prinzip: Es geht immer noch schlimmer/besser). Der Mensch entspringt der Quelle dieses Flusses mit seiner Geburt und fährt mit seinem Boot in diesem bis dieser versiegt, also bis zu des Menschen tode. In diesem Fluss schwimmen aber auch Haie (Stressoren) mit, die den Mensch Krank machen wollen, durch sein Boot (Wiederstandsressourcen) kommen sie jedoch nicht direkt an ihn heran. Doch wenn die Stressoren es schaffen Löcher (Krankheiten) in das Schiff zu schlagen driftet der Mensch eher in richtung Kranheitsufer ab, bis er die Löcher wieder Flicken kann.
Durch Delfine (neue Wiederstandsressourcen, freudige Ereignisse) schafft es der Mensch schneller zurück in die Mitte des Flusses zu kommen oder sogar mehr in Richtung des Gesundheitsufers zu kommen.
Wiederstandsressourcen: z.B. Immunsystem, Freunde und Familie, etc.
Stressoren: z.B. Viren und Bakterien, Stress, Sorgen, etc.
Freudige Ereignisse: z.B. Geburt im Familien-, Freundeskreis, Lottogewinn, etc.
Kurz gesagt: Die Stressoren greifen die Wiederstandsressourcen des Menschen an und machen ihn Krank wenn sie diese durchbrechen können. Durch freudige Ereignisse kann der Gesundungsprozeß beschleunigt werden.
Das Kohärenzgefühl:
„Das Kohärenzgefühl ist eine globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens aus der inneren und äußeren Umgebung ergeben, strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind; einem die Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Anforderungen, die diese Stimuli stellen, zu begegnen; diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen.“
– Aaron Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. 1997, S. 36 (Quelle: Wikipedia)
Es beschreibt die Fähigkeit, exsistente Ressourcen zum Erhalt seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens zu nutzen. Je ausgeprägter das Kohärenzgefühl einer Person ist, umso gesünder sollte sie sein, bzw. umso schneller sollte sie sich von Krankheit erhohlen. (Es lassen sich bei unterschiedlichen Menschen haben in der selben Situation Differenzen im Gesundheitszustand, das bedeutet, dass sie unterschiedlich ausgeprägte Kohärenzgefühle habenn)
Die Stärke des Kohärenzgefühls ist Umstands- und Situationsabhängig und wird von drei Komponenten bestimmt:
1.) Das Gefühl von Verstehbarkeit: Die Verarbeitung von äußeren Reizen (einen Baum als solchen erkennen können) und inneren Reizen ("mir wird Warm, vielleicht bekomme ich Fieber?")
Bsp.: Dampfener Kaffee = Heiß (Verknüpfung von Eindrücken)
2.) Das Gefühl von Handhabbarkeit: Je besser eine Situation zu Bewältigen ist, umso höher ist das Kohärenzgefühl. Bsp.: Ich habe Fieber und weiß das Medizin, ettruhe, Wadenwickel und Tee helfen -> Je mehr Bewältigungsstrategien vorhanden sind, umso besser kann die Situation Bewältigt werden.
3.) Das Gefühl von Sinnhaftigkeit: Das Ausmaß in dem man das Leben als sinnvoll erachtet, wenigstens einige der vom Leben gestellten Aufgaben und Probleme sind es Wert Energie zu investieren -> willkommene Herausforderungen.
Durch ein stark ausgeprägtes Kohärenzgefühl erreicht man ein flexibles und situationsangepasstes Verhalten zum Bewältigen von Aufgaben, da sie besser Verstahbar und besser Handhabbar sind und es Sinn macht sich den Herausforderungen zu stellen. Auch in (objektiv) bedrohlichen Situationen bleiben Menschen mit hohem Kohärenzgefühl weitestgehend ruhig.
Das Kohärenzgefühl mobilisiert verfügbare Ressourcen und beeinflusst direkt das ZNS, das Immun-, sowie Hormonsystem.
- Download der Powerpointpresentation von Hr. Kurka: Salutogenese
Pflege chronisch kranker Menschen:
Definition:
"Chronisch krank ist, wer eine kontinuierliche medizinische Versorgung benötigt, ohne die nach ärztlicher Einschätzung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung
der Erkrankung, eine Verminderung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die von der Krankheit verursachte Gesundheitsstörung zu erwarten ist."
- BMfG
"Schwerwiegend chronisch Krank ist, wer mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit wenigstens ein Jahr lang nachweisen kann
und zusätzlich eines der folgenden Kriterien erfüllt: Entweder Pflegebedürftigkeit der Stufe 2 oder höher oder ein Grad der Behinderung beziehungsweise eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 60 Prozent.
- BMfG
- Chronische Krankheiten sind in der Regel nicht Heilbar, als außnahme gilt z.B. Colitis ulcerosa (chronisch, entzündliche Dickdarmerkrankung), welche durch die Entfernung des Colon 'geheilt' werden kann, was allerdings eine Verminderung der Lebensqualität mit sich bringt.
Coping:
von english: to cope - fertig werden mit, bewältigen
Coping-strategien sind Bewältigungsstrategien um mit der Krankheit fertig zu werden, durch z.B.:
- akzeptanz der Krankheit,
- einsicht von Therapiemaßnahmen,
- etc.
Bewältigungsverhalten sind von medizinischer Bedeutung, denn erfolgreiches Cpoing ist für den Verlauf vieler Erkrankungen von Bedeutung. Voraussetzungen sind:
- Stabilität einer therapeutischen Beziehung
- Unterstützende Faktoren des sozialen Umfeldes
- Ein von Schuldzuweisungen freies Krankheitskonzept
- Ein günstiges Krankheitsverhalten
Epidemiologie:
Wissenschaftszweig, der sich mit der Häufigkeit und Ausbreitung von Krankheiten sowie deren Ursache, Risiken, Verlauf und Folgen.
Es umfasst die Begriffe der:
- Mortalität = Wie viele Menschen einer Bevölkerung sind gestorben?
- Inzidenz = Wie viele Menschen sind an einer bestimmten Krankheit neu erkrankt?
- Prävalenz = Wie viele Menschen haben eine bestimmte Krankheit zu einem Zeitpunkt
- Morbidität = Wie viele Menschen erkranken an einer bestimmten Krankheit – meist auf 10.000 bezogen?
- Letalität = Wie viele sterben an einer Krankheit?
Das Zusammenwirken von Person und Umwelt
Es gibt zwei zu betrachtende Blickwinkel:
- Individeull - Was kann der chronisch kranke Mensch slebst tun?
- Übergeordnet - Was kann die Gesellschaft, was können andere tun?
Todesursachen werden oft den Lebensstilen der Menschen zugeordnet, so z.B.
- Lungenkrankheiten/ -krebs - Rauchen
- Hautkrankheiten /-krebs - Viel Sonneneinstrahlung oder Sonnenbank
- Herkrankheiten - viel fettreiches Essen, Fast Food
- und so weiter....
Diese Vorurteile ermöglichen es der Gesellschaft Menschen in Schubladen zu stecken und zu Kategorisieren. Es geht teilweise so weit, dass Menschen mit solchen Lebensstilen laut Gesellschaft selbst an ihrem Tod schuld sind.
Die Gesellschaft kann jedoch etwas gegen diese Lebensstile etwas tun, indem sie Selbsthilfegruppen anbietet, den Ausschank von Alkohol nur bis zu einem bestimmten Pegel erlaubt oder Hilfsprogramme am Arbeitsplatz einrchtet.
Was kann die Pflege tun?
- Informationsbeschaffung und Aufklärung über Möglichkeiten der Bewältigung
- Ressourcen des Patienten erkennen und erweitern
- Anleiten und Beraten der Angehörigen
- Kontakte in der Umwelt für den Patienten erstellen (Vermitteln)
- Umgestaltung der Umwelt (z.B.: Wohnung Rollatorgerecht gestalten)
- Behilflich sein bei der Verschreibung von Medikamenten/Hilfsmitteln
Lebensqualität:
Objektive Lebensqualität ist...
- körperliches Funktionieren
- Energie und Vitalität
- Selbstpflegefähigkeit
- Schmerzfreiheit
- Kontrolle über Symptome
-> Es sind von Außen messbare Auffälligkeiten, die für jeden gleich sind
Subjektive Lebensqualität ist...
- die Fähigkeit, das Leben zu meistern
- Lebenszufriedenheit
- Erfolgreiches Coping
- Rollenerfüllung
- Anderen nützlich sein
->Es sind für jeden unterschiedlich erfüllbare/ausfüllbare Lebensqualitäten, die nicht von außen messbar sind
Die Pflege kann chronische Zustände nicht aufheben, aber zumindest den Umgang damit fördern und Wohlbefinden beschaffen -> siehe: "Das Zusammenwirken von Person und Umwelt" - Folie 6
Die Dimensionen der Lebensqualität besagen, dass das Bedürfnis, schlimme Erfahrungen des Lebens zu vermeiden, zu verringern und/oder sich ihnen anzupassen und dabei die die steigerung der Fähigkeiten seine Umwelt zu nutzen und Lebenszufriedenheit zu erhalten wichtige Prozesse sind.
Im hinblick auf das Salutogenetische Konzept: Schlimmer Erfahrung (Stressor) -> Anpassung an den Stressor -> steigerung der Lebensqualität
-> Es geht nicht nur um das Leben sondern auch das Wie des Lebens!
Unsicherheit:
"Chronische Krankheit als Leben mit chronischer Unsicherheit?"
Unsicherheit kann Angst und Depressionen hervorrufen, es ist ein Stressfaktor (oder auch Stressor), die sich auch die Dauer und den Verlauf der Krankheit bezieht und meist Konstant von den ersten Symptomen bis hin zum "lernen mit der Krankheit zu Leben" im Geiste mitschwingt.
Die Unsicherheit noch verstärken können...
- die Unsicherheit im Bezug auf die Symptome -> Bsp.: nicht zu wissen was als nächstes passiert / kein erkennbares Muster von Symptomen / ein neues, nicht einordbares Symptom / etc.
- die Medizinische Unsicherheit -> Bsp.: Ärzte wissen nicht über Krankheit bescheid und kennen keine Behandlungsmethode, der Patient lebt in furcht
- und die Unsicherheit im Alltagsleben. -> Bsp.: Unsicherheit ob der Beruf noch ausführbar ist, ob der Arbeitgeber es erlaubt, etc.
Coping Strategier:
- Ein Subjektives Krankheitsschema bilden
- Einen Stundenplan aufstellen und Bezugsgrößen festlegen
- Die Hoffnung erhalten
- Selbstverantwortung
- Sich auf positives Konzentrieren
1.) Das Subjektive Krankheitsschema
Die Krankheit wird durch Subjektive Darstellung gegliedert. Diese Gliederung muss nicht der Wirklichkeit entsprechen, ist oft nur vage und auch selbstbetrug ist mit eingeschloßen. Der Patient stellt sich oft die Fragen:
- Habe ich die Krankheit überhaupt? Oder ist es eine andere, nicht so schlimm verlaufende?
- Wie und warum habe ausgerechnet ich diese Krankheit bekommen?
- Wie wird meine Krankheit verlaufen?
- Und wie kann ich mich davon wieder erholen?
Durch eine Sammlung von gewünschten Informationen wird das subjektiv geformte Bild stärker, dass können andere Menschen sein, die mit der Krankheit gut leben oder sogar reale Informationen aus denen man nur das Gute hört.
Es ist ein starkes Glaubenskanstrukt, das die Unsicherheit zu bannen versucht.
2.) Der Stundenplan und Bezugsgrößen
Bezugsgrßen sollen den Genesungsfortschritt beurteilen, so verschafft der Patient sich z.B. Informationen über andere Personen mit dem selben Krankheitsbild und in welcher Zeit diese es geschafft haben damit umgehen zu können. Der Patient erstellt sich dann einen Zeitplan, welchen er einzuhalten gewillt ist ("In 1 Monat will ich den Husten Überwunden haben und in 2 Monaten gehts es wieder Berg auf. Denn bei Bob war es auch so.". In solchen Zeitplänen können auch pläne für die Zukunft enthalten sein, welche womöglich nicht realisierbar sind.
Als Pflegepersonal sollte man dem Patienten keinen Stundenplan als Orientierungshilfe oder als Coping Strategie erstellen, denn diese können für ihn bindend wirken. Wenn die Ziele also nicht zeitgerecht eingehalten werden muss man sich verteidigen und bekommt eventuell massive probleme mit dem Patienten.
Aber dem Patienten den anreiz geben sich einen Stundenplan als Orientierungs- und Bewältigungshilfe aufzustellen ist völlig legitim, solange dieser ihn selbst verfasst. Beachtet werden sollte jedoch, dass das nicht einhalten des Zeitplans den Patienten auch wieder zurückwerfen und niederschlagen kann!
3.) Hoffnung erhalten
Patient versucht sich selbst zu beschwichtigen: "Die Situation ist zeitlich begrenzt und ist kein Dauerzustand!" "Anderen geht es noch schlechter, da kann ich doch froh und stolz auf mich sein!" "Gott hat mich Prüfen wollen, wenn ich jetzt aufgebe werde ich alle enttäuschen!" "Es passiert nichts ohne einen Sinn im Leben, auch das wird für etwas gut sein!"
4.) Selbsverantwortung
Man selbst kennt sich immernoch am besten! Nach diesem Konzept handeln Patienten mit Selbst- oder Eigenverantwortung. Sie kennen ihren Körper besser als jeder andere und wissen was ihm Schadet und was nicht. Es wird versucht mit den Ärzten und dem Pflegepersonal (oder auch alleine) die Therapie nach eigenen Wünschen zu verändern, dass sie für den Patienten den größtmöglichen (teilweise auch nur eingebildeten) nutzen erzielt!
5.) Positiv Denken
Der Versuch alles negative und alle negativen Aspekte zu vergessen / zu löschen / auszublenden. Dazu gehört auch die Umwandlung negativer in Positive Tatsachen ("Heute gehts mir schlecht, also geht es nur noch Berg auf!") Auch positive Nebeneffekte werden bedacht, wie z.B. das durch die Krankheit die Familie seit langem wieder zusammen ist, weil die Verwandten von weit her angereist sind.
-> Coping Strategien sind häufig nur Wunschdenken und sind nicht rational zu erklären, aber sie helfen den Menschen mit Problemen (in diesem Fall mit ihrer Krankheit) fertig zu werden!
- Download der Powerpointpresentation von Hr. Kurka: Unsicherheit
Der Umgang mit chronisch Kranken Menschen:
Die Probleme im Krankenhaus:
- Es gibt kein ausreichendes angebot an Begleittherapien
- Es fehlt oft Verständnis für die sozialen und psychologischen Belange von Langzeitpatienten
- Der Zeitdruck und die Eile, die daraus resultiert
- Entwicklung der verkürzten Verweildauer von Patienten
Das Zuhause des Patienten ist sein reich, was auch immer dort geschieht ist seine Sache. Er und seine Angehörigen versuchen die bestmöglichen Coping Strategien zu entwickeln.
Was im Krankenhaus geschieht ist Sache des Pflegepersonals und der Ärzte, es wird dem Patienten aufgedrängt wann er zu essen hat, wann aufzustehen, wann sich zu waschen (sofern er dabei hilfe bedarf) und so weiter. Auf den womöglich jahrelang gleichgebliebenen Tagesablauf und Tagesrythmus wird keine Rücksicht genommen und der Patient aus seinem "Schutz" des Gleichbleibenden gerissen.
Das Biomedizinische Modell in der Pflege ist immernoch vorherrschend, denn es ist auf Akutkranke sehr gut anwendbar. Das salutogenetische Modell wird außen vorgelassen, da es nur gute Anwendung bei chronisch Kranken findet, aber auch bei diesen wird meist nur das Biomedizinische Modell angewandt obwohl die Salutogenese viel zur Besserung chronisch Kranker beitragen kann.
"Studien zeigen eine Tendenz bei Pflegenden, in Bezug auf die Bedürfnisse von chronisch Kranken zu Vorurteilen und Missverständnissen zu neigen."
Perspektive für Pflegende:
- Patienten gestatten ihre individuellen Coping Strategien im Krankenhaus fortzuführen
- Sie an Entscheidungsfindungen mitwirken lassen
- Bedeutsamkeit der Pflegeanamnese
- Pflege soll die gewohnten Methoden das Patienten verbessern und/oder bestärken
- Beachtung der Umwelt (Angehörige und Besuchszeiten)
Pflegemodell zur Bewältigung chronischer Krankheit:
- von Juliet Corbin und Anselm Strauss
Grundgedanken:
Chronische Erkrankungen verändern sich und Schwanken in ihrem Verlauf, diese Veränderungen bestimmen den individuelle Krankheitsverlauf des Erkrankten. Sie sind bedingt durch unterschiedliche Stadien der chronischen Krankheit, die diese einnehmen kann.
Anspruch:
Die Pflege chronisch Kranker muss umfassend sein und auch die Familie mit einbeziehen. Es gibt eine Vielfalt, Vielschichtigkeit und Komplexität zu reflektieren die chronisch Kranke mit sich bringen. Erfolgreiches Handeln in der Pflege beruht auf einem "Hand in Hand"-Prinziep von Vorstellung- und Behandlungpläne der Professionellen, der Betroffenen und der Angehörigen in den verschiedenen Pahsen einer chronischen Erkrankung.
Ziele:
Die Erkrankten integrieren die Krankheitsfolgen in ihrem Alltag und in ihr Leben und sie messen ihrem Leben immernoch Lebensqualität bei, trotz Krankheit.
Die Pflege und Krankheitsverlaufskurve:
Die Phasen einer chronischen Erkrankung sind in einem Kurvendiagramm darzustellen, in dem es 4 Phasen gibt, die für die Krankheit erreichbar sind:
- Die Stabile Phase, in der die Krankheit nur mit ihren Grundsymptomen merkbar ist
- Die Instabile Phase, welche sich durch Schwankungen des Allgemein Zustandes bemerkbar macht
- Der Akute Phase, welche auf jeden Fall einen Krankenhaus aufenthalt bedingt
- Die Verfall Pahse, welche die Vorstufe des Exitus ist.
Die Phasen treten nicht chronologisch auf, sie Schwanken bis zum Punkt des Verfalls wlecher irreversibel ist. Außerdem muss nicht jede chronische Erkrankung jede Phase aufweisen, der Einzellfall entscheidet.
Die Krankheitsbewältigung:
Die Bewältigung einer chronischen Krankheit findet immer multidimensional (einbezug von Freunden und Verwandten) und interdisziplinär (einbezug anderer Berufsgruppen (Ärzte, Physiotherapeuten, etc) statt! Außerdem sollte die medizinisch-pflegerische Arbeit durch das salutogenetische Konzept überwunden werden.
Die Schwerpunkte der Krankheitsbewältigung liegen einerseits auf der Krankheitsarbeit, sprich den Tätigkeiten und Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit und andererseits auf der Alltagsarbeit, welche die Aktivitäten des Täglichen Lebens (ATL's) umfasst.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Biografiearbeit, welche eine Anpassung des Lebensalltags an die Chronische Krankheit vorsieht. Dazu zählen z.B. eine Berufsneuorientierung, Umräumen/Umbauen der Wohnung (z.B. Rollstuhlgerecht), etc. Die Biografie wird bei Chronisch kranken ständig neu geschrieben und ist ein andauernder Prozeß.
Die drei Begriffe der Krnkheitsbewältigung (Krankheitsarbeit, Alltagsarbeit und Biografiearbeit) sind nur Begrifflich sauber zu trennen, in der Realität sind es übergreifende und ineinandergreifende Prozeße, die sich gegenseitig beeinflussen.
Krankheitsbewältigung bildet den zentralen ausgangspunkt für die Versorgung, findet meist in der Häuslichen Umgebung des Patienten und (seiner Angehörigen) statt und durch den sich ständig ändernden Krankheitsverlauf müssen die Schwerpunkte der Krankheitsbewältigung ständig neu überdacht und angepasst werden.
-> Die Pflege chronisch Kranker Menschen ist begleitend und unterstützend in allen Phasen seiner Erkrankung, dass Zieln ist es dabei den Krankheitsverlauf zu gestalten und die Lebensqualität aufrecht zu erhalten.