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I.37 - Unfallopfer pflegen und begleiten
Menschen nach Unfällen pflegen und begleiten


x Akute Belastungsreaktion (ABR) (Psychische Schockzustand)

Definition:
"Die Akute Belastungsreaktion (ABR) oder Acute Stress Disorder (ASD) ist die Folge einer extremen Stresssituation (Tod eines Verwandten, Erleben oder Erfahren von Gewalt, eines Unfalls, etc.), für die die betroffenen Person keine passende Bewältigungsstrategie besitzt."

Symptome der Akutphase:
  • Lähmung/Betäubung ("Erstarren")
    • Bewusstseinseinengung, Wahrnehmungs- und Reizverarbeitungsstörungen, Desorientiertheit
    • Ausführen unangebrachter oder sinnloser Handlungen
  • Depersonalisation, Derealisation (Sich nicht als sich selbst fühlen, alles wie einen Film erleben)
  • Ausgeprägte, emotionale Schwankungen
  • Allgemeine Stressreaktionen
    • Schwitzen, Herzrasen, Übelkeit
Symptome der Verarbeitungsphase:

die Symptome verändern sich, lassen nach und verschwinden normalerweise vollständig in dieser Phase, üblicherweise nach spätestens vier Wochen. All dies sind normale Reaktionen auf das Erlebte, es Therapie ist meist nicht von nöten, vorübergehende psychologische Beratung aber sinnvoll.
  • Intrusion (Wiedererleben der Ereignisse)
    • Albträume
    • Flashbacks
    • Wiedererleben von Gerüchen, Bildern, Geräuschen
  • Vermeidungsverhalten
  • Erhöhtes Erregungsniveau
    • Schlafstörungen
    • Schreckhaftigkeit
    • erhöhte Reizbarkeit
  • Eingeschränktes/Abgeflachtes Empfindungsniveau
Eine Ereignisbedingte Amnesie kann ebenfalls vorliegen.


x Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Definition:
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entsteht „als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde“.
- Klassifikation Posttraumatische Belastungsstörung nach ICD10 F43.1

Die PTBS tritt verzögert (bis zu 6 Monate) zu dem belastendem Erlebnis auf, die Ursache können sein:
  • Kriegserfahrung
  • Vergewaltigung
  • Sexueller Mussbrauch
  • Flucht-/Vertriebenheitserfahrung
  • Miterleben von Amokläufen, Gewalt, Mord, Folter (an sich oder anderen)
  • Gewalterfahrung in der Kindheit
  • Schwere Unfälle
  • Terroristische Anschläge
  • Naturkatastrophen
  • Todesfälle im näherem Umfeld
  • Stalking
Als Sonderfall kann eine Risikoschwangerschaft/-geburt eine postnatale PTBS auslösen, insbesondere bei vorbelasteten Personen (Verwandte können ebenso betroffen sein wie die Mutter).

Das Entwickeln einer PTBS bezeugt keinesfalls eine labile psyche oder psychische Erkrankungen, auch psychisch gefestigte Menschen entwickeln gleichermaßen eine PTBS, jedoch gibt es gewisse Faktoren, die die Entwicklung dieser Störung begünstigen. Die Posttraumatische Belastungsstörung stellt eine Schutzfunktion dar um mögliche Existenzbedrohung zu überstehen, folglich handelt es sich nicht um eine Störung sondern eine evolutionär bedingter Schutz des Organismus.

Symptomatik:
  • Intrusion (siehe oben)
  • Emotionale stumpfheit, Betäubung
  • Teilamnesie
  • Depressionen
    • Reaktionsunfähigkeit, Gleichgültigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Dissoziative Störungen
  • Persönlichkeitsveränderung
  • Bindungsstörung
  • Suchtverhalten
  • Aggressionen
  • Selbstverletzendes Verhalten
  • Suizidales Verhalten
  • Sexuelle Probleme (Vorallem bei Vergewaltigungsopfern)
Spezielle Somptomatik bei Kindern als Opfer von sexuellen Gewaltverbrechen:
  • Anhaltendes Einnässen nachdem das Kind bereits Trocken war, altersuntypisches Einnässen
  • Einkoten
  • Stark sexualisiertes Verhalten
  • Stexuell geprägtes, altersuntypisches Spielen
Trotz Therapie können Anpassungsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen bestehenbleiben. Die Überwindung kann mehrer Jahre in anspruch nehmen.


Pflegerische Anforderungen und Bewältigungsfördernde Faktoren:

Abhängig von den psychischen und sozialen Veranlagungen (coping strategien) gibt es diverse möglichkeiten die einem PTBS Patienten die VErarbeitung erleichtern oder zumindest erträglicher machen können. Es gibt diverse Netzwerke für PTBS-Opfer (PTBS-Hilfe-Bundeswehr, Angriff auf die Seele-PTBS-Hilfe) welche von den Opfern sowie deren Verwandten genutzt werden können. Wichtig ist auch die Unterstützung durch Familie und Freunde. Eine Ausgrenzung aus sozialen Netzwerken sollte nicht stattfinden und je nach Veranlagung sollte Glaube und Religion stets beibehalten werden.

Pflegerische Anforderungen
  • Das Verhalten des Patienten hängt von den nach der Erfahrung entwickelten Symptomen ab
  • Verarbeitung bedeutet Anpassung, diese braucht Zeit, Geduld und Zuversicht
  • Jeder Patient muss seinen eigenen Bewältigungsweg finden, dabei muss er unterstützt werden
  • Es gibt nicht die eine, erfolgsversprechende Strategie, jeder Fall ist anders
  • Früher vorhandene Rassourcen müssen (re-)aktiviert werden
  • Stärkung des Kohärenzgefühls und Überwindung des Kontrollverlusts durch gute Information, Begleitung, Anleitung
  • Vermitteln von nachweislich helfenden Bewätigungsstrategien, damit der Patient sich selbst eine Strategie entwickeln kann
Die Unterstützung bei der Bewältigung von Lebensereignissen entsteht aus zwei Grpnden, zum einen, wenn die individuellen Problembewältigungsstrategien von normalen Anforderungen nicht ausreichen udn zum anderen, wenn besondere Situationen auftreten und die Problemelösefähigkeit nicht ausreicht.
Die Bewältigungsprozesse dienen zum bestehen von zu erwartenden Belastungen oder Einschränkungen. Genauer Beschrieben sind Coping Strategien und Bewältigungsprozesse unter
I.35 - Chronisch Kranke.






 
   
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