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I.1 - Haut- und Körperpflege |
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Haut- und Körperpflege
Durch die Unfähigkeit oder eine Einschränkung sich selbst Pflegen zu können erfahren viele Patienten einen großen Verlust der Autonomie, sie kommen in eine Abhängigkeit, derer sie möglicherweise nicht mehr so schnell entwachsen werden. Durch die Übernahme der Körpferpflege durch Pflegekräfte wird die Intimsphäre des Patienten tangiert, wodurch sich eine peinliche Stituation entwickelt.
Deshalb gelten folgende Grundsätze für die Übernahme der Körperflege:
- Den richtigen Zeitpunkt wählen
- Auf die individuellen Bedürfnisse achten
- Die Intimsphäre wahren
- Gesprächsbereitschaft zeigen
- Den Patienten schrittweise aktivieren -> Pflege nach eigenen möglichkeiten übernehmen lassen
Das verlieren der durchführung von Haut- und Körperpflege, sowie generell der Verlust in einem Bereich der AEDL's oder ATL's wird als Selbstversorgungsdefizit bezeichnet. Ein solches Defizit kann durch eine vielzahl von Ursachen auftreten :
- Akut, z.B. durch einen Unfall oder plötzlich auftretende Erkrankungen
- Geplant durch Operationen
- durch körperliche Behinderungen (z.B. Spastiken, Sehschwäche, Paresen, Amputationen)
- durch geistige Behinderungen (z.B. Trisomie 21)
- durch psychische Erkrankungen (z.B. Demenz)
- durch chronische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, diverse Tumorerkrankungen)
- durch soziale Problematiken (z.B. Obdachlosigkeit)
Grundkonzepte der Körperpflege:
Die Individuelle Köfperpflege:
Wichtig ist es, die Biographie des Patienten zu kennen um so besonderheiten vorab zu kennen und eventuelle Pflegeprobleme zu umgehen oder ansprechen zu können um eine Zusammenarbeit zu ermöglichen. Eine Integration der Angehörigen ist eventuell angebracht, wenn der Patient dies wünscht.
Die Grundpflege wird von "Oben nach Unten" durchgeführt, das heißt, die Waschung beginnt im Gesicht, über Oberkörper und Arme gehend zu den Füßen. Der Genitalbereich wird zu letzt mit einem neuen Waschlappen gewaschen, von Genital zu Anal um eine Kaimverschleppung zu vermeiden.
Haare Waschen und Kämmen:
Das Haar beeinflusst die Selbsteinschätzung und das Selbstwertgefühl vieler Menschen, so frisieren sich viele Menschen mehrfach am Tag. Deswegen sollte die Haarwäsche auch im Krankenhaus ermöglicht werden. Es ist selbstverständlich, dass nicht täglich die Haare gewaschen werden können, doch wenn ein Patient dannach fragt sollte ihm dieser Wunsch ermöglicht werden. Folgend soll beschrieben werden, wie die Haarwäsche bei Teilmobilen Patuienten, sprich an der Bettkante durchgeführt wird und wie beim immobilen Patienten in liegender Position.
1.) Teilmobile Patienten (Haarwäsche an der Bettkante):
Materialien: 1 Waschschüssel mit warmen Wasser, 1 Leere Waschschüssel, Schöpfbescher oder kleine Gießkanne, Haarshampoo, Handtücher, Kamm, Bürste, evtl. Fön und einen Nässeschutz.
Durchführung: Den Patienten aufsetzen lassen, den Rücken eventuell mit Kissen oder Decke stützen. Den Patienten bitten den Schmuck von Händen, Gesicht und Hals zu entfernen sowie eventuell Höhgeräte oder Brille abzulegen.
Nun den Nachtschrank ausklappen, die wasserfeste Unterlage darüber legen und die leere Waschschüssel darauf platzieren um darin das Wasser wieder auffangen zu können. Die andere Waschschüssel und die weiteren Materialien auf dem Nachtschrank platzieren, dass sie gut zu erreichen sind und den Patienten über die leere Schüssel beugen lassen. Mit dem Schöpfbecher (oder der kleinen Gießkanne) die Haare völlig befeuchten, dann Shampoonieren und wieder ausspülen. Dann wird das Handtuch um den Kopfgeschlagen, die Haare abgetrocknet, gefönt und gekämmt. Nach der Haarwäsche sollte für etwa eine halbe Stunde nicht gelüftet werden, damit der Patient sich nicht erkältet.
2.) Immobile Patienten (Haarwäsche im Liegen):
Materialien: Wenn vorhanden, ein spezielles Haarwaschbecken mit verbreitertem Rand und Ablaufschlauch, ansonsten eine Waschschüssel mit einem durch ein Handtuch gepolstertes Rand. 1 weitere Waschschüssel mit warmen Wasser, Schöpfbecher oder kleine Gießkanne, Haarshampoo, Handtücher, Kamm, Bürste, Fön und einen Nässeschutz.
Durchführung: Dem Patient helfen Schmuck von Hals und Gesicht entfernen und eventuell Brille und Hörgerät abzulegen. Bettbrett am Kopfende entfernen (ebenso den Bettgalgen, falls vorhanden), das Kopfteil flach stellen und ein Kissen unter die Schultblätter des Patienten legen. Der Nässeschutz wird über das Kopfkissen und das Kopfteil ausgebreitet. Die Materialien werden auf dem Nachtschrank, griffbereit ausgebreitet. Im Nacken des Patienten wird ein Handtuch platziert und der Kopf in die Vertiefung des Haarwaschbeckens gelegt (oder auf den Gepolsterten Rand der Waschschüssel, aber aufpassen, dass diese nicht durch das Gewicht des Kopfes umkippt!). Die Haare mit dem Schöpfbecher oder der kleinen Gießkann anfeuchten, Shampoonieren und wieder ausspülen. Kreisende, leicht masierende Bewegungen der Finger stimulieren die Kopfhaut und fördern die Durchblutung, außerdem wird das Wohlbefinden gesteigert. Nach dem Ausspülen wird ein Handtuch um den Kopf gelegt, ein trockenes Handtuch um die Schultern gelegt, das Kopfteil erhöht und die Haare getrocknet, gefönt und gekämmt.
Rasur und Bartpflege:
Die Bartpflege gehört beim Mann zum täglichen Programm. Sei es nur die Rasur oder das Pflegen längerer Bärte durch schneiden oder in Form bringen durch Bartwichse. Bei der Frau kann es im alter zu unerwünschtem Haarwuchs im Gesicht kommen, auf wunsch werden diese Haare gezupft oder mit Enthaarungscreme entfernt.
1.) Die Nassrasur:
Materialien: Rasierschaum, -creme, o.ä., Rasierpinsel (für Rasierseife) und Nassrasierer, ein Handtuch, lauwarmes Wasser, Waschlappen und eine Nierenschale zum Abspülen des Rasierers, Rasierwasser/-creme
Durchführung: Ein Handtuch auf die Brust legen, den Bart mit dem warmen Wasser befeuchten und den Rasierschaum auftragen. Den scharfen Rasierer leicht schräg zur mit der Hand gestrafften Haut ansetzen und in langen Zügen rasieren. Ob mit oder gegen Bartwuchsrichtung ist Individuell. Nach zwei bis 3 Zügen den Rasierschaum ausspülen. Nach der Rasur das gesicht nochmals mit warmen Wasser abwaschen und dann abtrocknen. Nach der Rasur den Patiente nach möglichkeit das Aftershave selbst auftragen und das Ergebnis im Spiegel begutachten lassen.
Die Nassrasur wird vorallem von älteren Herren bevorzugt, da sie es von früher noch gewohnt sind, jedoch birgt diese art der Rasur auch ein Verletzungsrisiko und sollte nur mit ruhiger Hand durchgeführt werden!
2.) Die Trockenrasur:
Materialien: Einen Trockenrasierer, einen Waschlappen und warmes Wasser, Rasierwasser oder -creme.
Durchführung: Zuerst sollte der apparat auf Sauberkeit und Funktion geprüft werden, dannach kann die Rasur beginnen. Mit der Hand wird die Haut leicht gepsannt und unter leichtem Druck rasiert. Die Mundwinkel sowie Ober und Unterlippenbereich kann duch das Unterschieben der Zunge des Pflegebedürftigem gestrafft werden. Lange Barthaare sind besser mit der Langhaarfunktion zu rasieren. Nach der Rasur wird das Rasierwasser aufgetragen und der Scherkopf des Raiserers gesäubert.
Die Trockenrasur gilt als nicht so ordentlich wie die Nassrasur, das die Haare nur gestutzt werden, aber es ist eine sichere Methode um verletzungen vorzubeugen. Besonders empfehlenswert bei Marcumar-Patienten.
Augenpflege:
Bei gesunden Menschen ist keine Besondere Augenpflege nötig, da es sich durch den Lidschlag und die Tränenflüssigkeit selbst reinigt. Im Rahmen der Grundpflege beschrankt sich die Augenpflege auf das Auschwischen der Augen mit einem feuchten Waschlappen vom äußeren Rand nach innen zum Augenwinkel um Sekrete zu entfernen.
Es sollten keine fusselnden Materialien wie zum Beispiel Wattetupfer verwendet werden, da sonst Fusseln in das Auge geraten könnten und dieses unnötig irritieren.
Nasenpflege:
Meistens braucht die Nase keine besondere Pflege, die meisten Patienten schaffen es die Nase selbst zu schneuzen, soltle dies nicht der Fall sein, wird dem Patienten dabei geholfen, indem die Pflegekraft das Taschentuch hält und ihn dazu anleitet zu schneuzen. Falls die Nasenschleimhaut Trocken sein sollte, wird diese mit unsterilen Watteträgern oder Wattestäbchen (bei Kindern) befeuchtet und gesäubert. Dannach wird Nasensalbe in die Nasenlöcher eingebracht.
Fuß- und Fingernagelpflege:
In den meisten Krankenhäusern wird diese Pflege von Fußpflegern übernommen, dennoch sollte auf eine angebrachte Länge der Nägel geachtet werden, damit es nicht zu verletzungen oder Infektionen kommt. Die Nägel sollten nur leicht über den Finger, bzw. Zeh herausragen und gerade oder leicht rund geschnitten sein.
Ohrenpflege:
Die Ohren sollten bei der Grundpflege gründlich von ahßen, d.h. die Ohrmuschel mit Wasser gereinigt werden. Wenn viel Ohrenschmalz (Cerumen) austritt, kann dieses mit Wattestäbchen aus der Ohrmuschel entfernt werden, jedoch sollte nicht zu tief in die Ohrtrompete vorgedrungen werden, da das Cerumen sonst zurückgeschoben wird und zu verstopfung des Trommelfells führen kann.
Unterschiedliche Waschungen:
Ganzkörperwaäsche im Bett:
Zielgruppe: Bettlägerige Patienten, z.B. nach Appoplex, schweren Unfällen, körperlichen Behinderungen, Parese, etc.
Materialien: Waschschüssel mit temperiertem Wasser, Mundpflegeutensilien, Waschlappen, Handtücher, Handschuhe, Reinigungs- und Pflegeutensilien, eventuell firsche Kleidung, MTS und/oder Bettwäsche
Durchführung: Der Raum sollte angenehm Warm sein, alle Türen und Fenster geschlossen und der Patient durch einen Sichtschutz vor den Mitpatienten verborgen werden um die Intimsphäre zu wahren. Der Patient wird nach seinem Befinden und Wünschen gefragt, dann werden die Matrialien auf dem Nachtschrank vorbereitet. Aus dem Bett werden alle Lagerungskussen und -hilfen entfernt, die Bettdecke bis zur Taille zurückgeschlagen. Dem Patient wird aus dem Hemd geholfen, ein Handtuch auf die Brust gelegt.
Das Gesicht wird von der Stirn ausgehend, über die Wangen, Kinn, Mund und Nasenpartie gewaschen. Dann kommen die Ohren und der Hals. Dann Abtrocknen.
Als nächstes werden die Hände gewaschen, über die Arme gehend (Herzwärts), dann wird wieder getrocknet, besonders wichtig sind die Fingerzwischenräume um die Intertrigogefahr zu mindern. Nun werden Brust, Achselhöhlen, Bauch und Nabel gewaschen und abgetrocknet, für den Rücken wird der Patient aufgesetzt, jener wird gewaschen, abgetrocknet und dem Patienten wird geholfen sich wieder hinzulegen. Auf Wunsch, bzw. Indikation wird der Oberkörper eingecremt und frische Kleidung angezogen.
Nun wird die Bettdecke von den Beinen entfernt und der Oberkörper bedeckt, die Hose und ggf. MTS werden ausgezogen und ein Handtuch unter das vom Pflegepersonal entferntere Bein gelegt. Das Bein wird ebenfalls Herzwärts gewaschen und abgetrocknet, dannach Fuß und Zehen waschen und abtrocknen, auch hier besonders auf die trocknen Zehenzwischenräume achten! Selbiger Ablauf mit dem anderen Bein vornehmen. Auf Wunsch, bzw. Indikation werden die Beine und/oder Füße eingecremt.
Nun werden die Geniatalien gewaschen. Hierzu ist eventuell ein Waschwasserwechsel nötig oder das Benutzen von Einmalwaschlappen. Bei der Frau wird von vorn nach hinten gewischt um eine Keimverschleppung zu vermeiden. Beim Mann wird die Vorhaut zurückgezogen, die Eichel gewaschen und Abgetrocknet und die Vorhaut wieder zurückgezoegn. Dannach wird das äußere Genital gewaschen und abgetrocknet.
Nun den Patienten anleiten sich zur Seite zu drehen, damit der Hintern und eventuell der Rücken gewaschen werden können. Für den Rücken soll sauberes Wasser verwendet werden, sofern im Genitalbereich keine Einmalwaschlappen benutzt wurden. Das Gesäß und der Analbereich werden richtung Steiß gewaschen um eine Keimverschleppung in den Genitalbereich zu vermdeiden. Nach dem Abtrocknen wird das Gesäß auf Wunsch, bzw. Indikation eingecremt.
Nun wird frische Unterwäsche oder Inkontinezmaterial angezogen, sowie eine frische Hose und ggf. MTS.
Zum Schluss wird das Bett gemacht, wenn das Bettlacken oder Unterlagen verschmutzt waren, können diese während das zur Seite drehens des Patienten zum Gesäßwaschen herausgenommen werden und frsiche Wäsche eingespannt werden um den Patienten weniger zu belasten.
Es werden die Waschmaterialien entfernt und die Wäsche entsorgt. Auf Wunsch kann nun noch Deo oder Parfum benutzt werden.
Beruhigende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit Unruhe, Hyperaktivität, Einschlafstörungen oder leichten Schmerzen.
Durchführung: Nach möglichkeit jegliche Störquellen ausschalten, die Wassertemperatur über Körpertemperatur erwärmen und dann mit einem Weichen, gut ausgwrungenen Waschlappen vom Thorax ausgehend in Haarwuchsrichtung waschen. Das Abtrocknen findet ebenfalls in Haarwuchsrichtung mit einem weichem Handtuch statt. Ein warmes Fußbad tut während dieser Waschung gut.
Belebende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit übermäßiger Müdigkeit und Schlappheit
Durchführung: Einen etwas rauheren Waschlappen benutzen mit Wasser, welches leicht unter der Körpertempteratur liegt gegen die Haarwuchsrichtung waschen. Das verwenden einer Lotion ist weder indiziert noch untersagt.
Hautstabilisierende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit gestörter Hautflora, z.B. Diabetiker(alkalisches Milieu)
Durchführung: Eine halbe Zitrone in 5L Wasser pressen, dadurch wird das Wasser leicht säuerlich (pH etwa 4,5). Dann eine belebede Wäsche mit leicht kühlem Wasser durchführen, den Intimbereich jedoch aussparen! Nicht abtrocknen, abtupfen reicht aus, anschließend eine pH-Neutrale Lotion auftragen.
Schweißreduzierende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit starker Schweißsekretion
Durchführung: Einen Liter Salbeitee auf vier Liter kühlem Wasser geben, dann eine beruhigende Waschung (Basale Stimulation) durchführen. Den Intimbereich nicht mitwaschen. Nach der Waschung nur leicht abtupfen und die Haut nicht nachfetten!
Geruchsreduzierende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit starkem Körpergeruch
Durchführung: Auf fünf Liter Körperwarmen Wasser drei Esslöffel Obstessig geben, eine beruhigende Waschung durchführen und nur abtupfen. Dannach rückfettende Lotionen benutzen.
Fiebersenkende Waschung:
Zielgruppe: Patienten mit Fieberzuständen
Durchführung: Als Wasserzusatz können Kamillentee, Pfefferminztee benutzt werden, davon werden ein Liter in vier Liter Wasser gegeben. Auch Essig wirkt fiebersenkend, auf fünf Liter sollen drei Esslöffel kommen. Das Wasser sollte etwa zehn Grad unter der Körpertemperatur liegen. Die Waschung findet gegen die Haarwuchsrichtrung statt und der Patient sollte sich dannach nciht abtrocknen.Lotionen verhindern die Schweißabgabe und dadurch die Körpereigene kühlung, sie sollten nicht verwendet werden!
Das Konzept der Basalen Stimulation:
Die Basale Stimulation geht davon aus, dass alle Aktivitäten des Menschen in einer Wechselbeziehung stehen. Besonders die Körpereigenwahrnehmung spielt eine große Rolle, denn nur durch Bewegung kennt der Mensch die Grenzen seines Körpers. Fehlt eine Weile die Bewegung, kann der Mensch seine Grenzen nur noch schwer wahrnehmen, Körperformen verschwimmen und fließen in einander. An dieser stelle setzt die Basale Stimulation ein, sie verdeutlicht dem Mensch seine Grenzen durch Berührungen.
Basale Stimulation ist ein Konzept des Sonderpädagogen und Heilpädagogischen Psychologen Prof. Dr. Andreas Förhlich. Er entwickelte in den 70er Jahren das Konzept um schwerst- und mehrfachbehinderten Kindern erkenntnisse über ihren eigenen Körper zu ermöglichen, die sie alleine nie machen würden. Er fand so zugang zu den Kindern und ermöglichte eine neue Kommunikationsbasis. In den 80er Jahren griff Christel Bienstein dieses Konzept auf und erweiterte es auf die Pflege für Erwachsene.
Das Grundkonzept der "7 Basalen Sinne":
- Der somatische Sinn - Erfahrungen die über den Körper und die Haut gemacht werden, lässt Grenzen und Oberflächen bewusst werden.
- Der vibratorische Sinn - Nimmt feine schwingungen Wahr, wichtig für die Wahrnehmung des Knochens, gibt ein Gefühl innerer Stabilität.
- Der vestibuläre Sinn - Gleichgewichtssinn, er lässt uns unsere Position im Raum erkennen
- Der oral/nasale Sinn - Betrifft das Schmecken und Riechen, die Stimulation beeinflusst auch unsere Emotionen und verknüpft sie mit Erinnerungen
- Der akustische Sinn - Das Wahrnehmen der täglichen vielzahl an Geräuschen
- Der taktile/haptische Sinn - Das Tasten und Fühlen, macht die Umwelt erst begreifbar, wird von Händen, Füßen und Mund ausgeführt
- Der visuelle Sinn - Das Sehen, es hilft uns zurecht zu finden, Lebewesen, Strukturen und Formen zu erkennen.
Durch alle diese Sinne lässt sich mit einem Menschen in interaktion treten, der wichtigste Sinn ist jedoch die Berührung, besonders bei stark Wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen ist dieser "Grund-Sinn" oft die einzige Möglichkeit in Kontakt zu kommen.
Jede Berührung bedeutet also Kommunikation, jede Berührung gibt dem Berührten ein stück vom Wesen des Berührenden preis. In der Pflege müssen die Berührungen eindeutig sein, denn sonst kommt es (insbesondere bei Beeinträchtigten Menschen) zu verwirrung und möglicherweise zu abwehrreaktionen. Das bedeutet:
Die Pflegekraft kündigt sich durch eine klare Berührung (Begrüßung) an, beispielsweise durch das Auflagen der Hand an der Schulter und die Sprache. Während des Kontakts sollten ihre Hände ruhig und flächig aufliegen um einen gleichmäßigen, sanften Druck zu erhalten.
Die Wahl der richtigen Pflegprodukte:
Syndet oder Seife?
Syndets sind sythetische, waschaktive Substanzen, welche eine bessere Hautverträglichkeit als Seifen aufweisen, auch sind sie weniger allergieauslösend. In Krankenhäusern werden generell Syndets verwendet, z.B. Sebamed Clear oder esemsoft.
Öl in Wasser (O/W) oder Wasser in Öl (W/O) Lotionen?
Für trockene Haut ist eine Wasser in Öl Emulsion die bessere Wahl, da die Haut unter Feuchtigkeit- und Fettstoffmangel leidet. Bei fettiger Haut ist es umgekehrt, die Haut hat eine Talgüberproduktion, die Haut fettet schnell nach. Öl in Wasser Emulsionen wirken trocknender und sind die bessere Wahl.
Die O/W Lotionen haben einen erfrischenderen Chrakter und ziehen schnell in die Haut ein, besonders gut geeignet für junge, normale und fettige Haut.
Die W/O Emulsionen sollen die Fett- und Feuchtigskeitsbedarf der Haut ausgleichen, sie ziehen langsamer ein und bilden einen nachhaltigen Fett-schitzfilm, der vor dem Austrocknen der Haut schützt. Besonders bei trockener Haut empfehlenswert.
Pflegezusätze nach Hauttyp:
Empfehlenswert |
Nicht Empfehlenswert |
Kinderhaut |
klares Wasser |
Deo |
Öle |
Parfum |
pH-neutrale Waschlotionen |
Creme |
Salben |
Puder |
Jugendliche Haut |
Wasser |
Puder |
Syndets |
Öle |
Deo |
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Creme |
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Lotion |
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Alkoholische Reinigungslösungen |
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Trockene Haut |
Wasser |
zu heißes Wasser |
W/O Emulsionen |
Alkoholische Reinigungslösungen |
Creme |
Syndets |
Deo |
Puder |
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O/W Emulsionen |
Fettige Haut |
Wasser |
Puder |
O/W Emulsionen |
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Syndets |
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Alkoholische Zusätze |
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Misch Haut |
Wasser |
Puder |
Seife |
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Syndets |
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Ältere Haut |
Wasser |
Syndets |
W/O Emulsionen |
(Alkoholische) Zusätze |
Deo |
Puder |
Creme |
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