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I.15 - Blut |
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Blut
Definition: "Körperflüssigkeit, die das Herzkreislaufsystem unterstützt wichtige Bestandteile wie Sauerstoff in den gesamten Organismus zu transportieren."
1.) Bestandteile:
- Hämatokrit (HKT) - Macht 37 bis 52% (Geschlechtsabhängig) des Blutes aus und umfasst alle festen, zellulären Bestandtteile des Blutes (Leukozyten, Thrombozyten und Erythrozyten). Bei Kindern liegt er oft etwas Höher, bei Neugeborenen niedriger.
- Plasma - Besteht zu 90% aus Wasser, 8% sind Plasmaproteine, die in der Leber gebildet werden, die letzten 2% sind Ionen, Hormone, Enzyme, Kohlehydrate, Apolipoproteine (HDL, LDL, Cholesterin, Chylomykronen) und Aminosäuren.
Plasmaelektrophorese, oder auch Blotting genannt ist ein verfahren in der Labortechnik um die Plasmaproteine in die einzellenen Bestandteile zu zerlegen und deren Verteilung im Plasma darzustellen.
Die normale Verteilung sieht wie folgt aus:
- 60% Albumin
- 4% Alpha1 Proteine
- 8% Alpha 2 Proteine
- 12 % Beta Proteine
- 16% Gamma Proteine (Antikörper)
Das Albumin ist besonders wichtig für den Kolloid-osmotischen Druck. Da das Albumin negativ geladen ist, hält es Wasser fest, so dass diese nicht aus den Mikrofenstern der Kappilare diffundieren kann. Der Kolloid-osmotische Druck ist etwas niedriger als der Blutdruck, wodurch immer etwas Wasser austreten kann um das Gewebe zu speisen.
- Erythorzyten - Flache, runde, bikonkave Scheiben von etwa 7,5 µm Durchmesser, die aus Stammzellen im Knochemark der großen Röhrenknochen und im Darmbeinkamm sowie Brustbein gebildet werden. Zellkern und Mitochondrien werden Abgestoßen um Platz für Hämoglobin zu schaffen. Sie Leben bis zu 120 Tage und werden dannach in Milz und Leber abgebaut.
Es dient dem Blutgastransport, fungiert als Puffer, enthält die Blutgruppeneigenschaften und hat noch viele weitere Eigenschaften.
2.) Blutparameter:
Jeder erwachsene Mensch, je nach Alter, Geschlecht und Muskelmasse besitzt zwischen 4 und 6 Liter Blut in seinem Organismus.
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Männer |
Frauen |
Hämatokrit (HTK) |
45 - 52% |
37 - 48% |
Erythrozyte (Ery) |
5,4 mio/µl |
4,8 mio/µl |
Hämoglobin (Hb) |
13 - 18 g/dl |
12 - 16 g/dl |
pH Wert des Blutes - 7.4
Mittleres Celluläres Volumen (MCV) - mittleres Volumen eines Ery's: 86 - 98 µm3
Mittleres Celluläres Hämoglobin (MCH) - mittlere Hb-masse in einem Ery: 27 - 32 pg (Petagramm - 1015 Gramm)
Mittlere Corpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC) - Hb-Konzentration im HKT: 32 - 36 g/dl
3.) Blutbildung:
(Quelle: Humboldt Universität Berlin)
Auslöser für die Blutbildung sind zum einen die Bildung von EPO (Erythropoetin) in der Niere und zum anderen ein Abfall des partialen Sauerstoffdrucks (pO2) im Blut.
Das Hämoglobin hat wie die Erythrozyten eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen und besteht aus Eisen und Aminosäuren. Es wird im Knochenmark gebildet und in der Milz wieder in seine Bestandteile zerlegt um dieser Wiederverwerten zu können (im Retikoendothelialenmonoyztensystem):

4.) Funktionen des Blutes:
Der Gastransport
Die Anlagerung von Sauerstoff im Hämglobian an das Eisen ist erschwert, weil Proteinketten die Hämo-Moleküle verdecken. Aber wenn erst ein O2 Molekül gebunden wurde ist die Anlagerung für weitere Sauerstoffmoleküle erleichtert, da eine Konfirmationsänderung in den Proteinketten stattgefunden hat.
In der Lunge sind die Bedingungen zur Blutbindung sehr gut, im gegensatz zu den anderen Organen. In der Lunge herrscht ein pH wert von 7,34, ist also leicht basisch, die Temperatur ist durch die Inspiration erniedrigt der pO2 ist höher als der pCO2. Im Gewebe ist die pO2 und pCO2 verteilung umgekehrt, was zur folge hat, das sie gegeneinander diffundieren, es findet also ein austausch von Sauerstoff mit Kohlenstoffdioxid statt.
Puffer-Funktion
Das Eisen im Hämoglobin kann neben dem Sauerstoff (O2) auch Säure (H4) binden, sofern noch kein Sauerstoff gebunden wurde. O2 verdrängt H4 aus dem Hämoglobin, was zu einer übersäuerung des Blutes führt. Bikarbonat (HCO3) und Säure ergeben in verbindung Kohlensäure (H2CO3), diese wird durch die Carboanhydrase in Wasserstoff (H2O) in Sauerstoff gespalten, und kann abgeatmet werden. Die Übersäuerung hebt sich auf.
Die Säure im Körper ändert sich ständig, bedingt durch den physiologischen Stoffwechsel. Sei es durch Sport, saure Nahrung oder auch durch veränderte Atmung. Damit es nicht zu einer Azidose kommt, bindet das Hämoglobin die Säure an seine Eisen-moleküle und Transportiert sie so zur Lunge (puffer-Funktion). Dort findet ein austausch mit Sauerstoff statt und der oben beschriebene Vorgang beginnt um die Säure abzuatmen und schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
5.) Blutgerinnung (Hämostase):
Die Blutgerinnung ist ein Lebenswichtiger prozess zur Blutungsstillung und Wundheilung. Damit die Blutgerinnnung einsetzt, muss die Verletzung eines Gefäßes vorliegen, aus dem Blut austritt, damit die Blutung gestoppt wird gibt es drei möglichkeiten, die Vaskuläre, die Zellulüre und die Plasmatische.
a.) Vaskulär:
Auch als Spontane arterielle Hämostase bezeichnet. Bei einer Querdurchtrennung von Arterien "krempeln" diese sich selbst nach innen, was eine natürlicher Schutzmechanismus ist um größere Blutverluste zu vermeiden. Der Grund liegt in der Membrana elastica interna (elastische Innenhaut). Es kommt also zu einem schnellen, provisorischem Verschluss.
b.) Zellulär:
Durch den Gewebs- und Endotheleffekt werden negativ geladene Kollagenfasern freigelegt, an die sich die positiv geladenen Thrombozyten anlagern. Es kommt zu einer Addhäsion (Anheftung, ausgelöst durch den von-Willebrand-Faktor) und Aggregation (Verklebung) der Thrombozyten, welche Serotonin ausschütten um erhöhte Vasokonstriktion zu erreichen. Aus den verklebenden Thrombozyten bildet sich ein weißer Blutpfropf (weißer Thrombus) um die Blutung zu stoppen.
c.) Plasmatisch:

6.) Gerinnungshemmung:
Der Eiweißstoff Antithrombin III (AT3) ist ein wichtiger Regulator der Blutgerinnung. Er hemmt die Aktivität mehrerer Gerinnungsfaktoren, vor allem des Gerinnungseiweißes Thrombin und schützt so vor ungewollten Blutgerinnseln (Thrombosen).
Verstärkt wird die Wirkung von AT3 durch das in der Leber und Milz natürlich produzierte Heparin.
Protein C, gebildet in der Leber, ist ebenfalls bei der Gerinnungshemmung wichtig, da es die Faktoren V und VIII inaktiviert, außerdem wird die Fibrinolyse gesteigert. Protein S (ebenfalls in der Leber gebildet) unterstützt das Protein C in seiner aufgabe.
Die Fibrinolyse beginnt, wenn aus den geheilten Endothelzellen Gewebsplasminogen (PTA) sezerniert wird, dieses wird zu Plasminogen, was zu Plasmin wird und den Thrombus (Kruste) auslöst.
Marcumar (Phenprocoumon):
Marcumar wirkt auf die Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X, es verringert die Bildung und das Vorkommen dieser Faktoren im Blut. Außerdem verringert es das Vitamin K, wodurch die Vitamin K abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X weniger gebildet werden können.
Die Wirkung von Marcumar tritt allerdings erst nach 3 bis 7 Tagen sein, das Gerinnungshemmende Protein C greift es jedoch direkt an, worduch es zu erhöhter Gerinnungsneigung und Thrombenbildung kommen kann, deswegen wird in den ersten Tagen der Marcumar-Einstellung begleitend Heparin gegeben.
Labor:
PTT: Partielle Thromboplastin Zeit (in sec.), ein Test zur Kontrolle des intirnsischen Gerinnungssystems
Quick/INR: Test zur individuellen Blutgerinnung; Ohne Marcumarisierung sollte der Quick bei 100% liegen und der INR bei 0, wenn Marcumar eingestellt wurde, liegt der Quick im Idealfall bei 75% und der INR zwischen 2 und 3,5
TZ - Thrombinzeit: Dauer der Umwandlung von Prothrombin zu Thrombin
Protein C&S: Erhöht bei einer Lungenembolie
Fibrinogen (Faktor I): Menge im Plasma, normert: 1,4 - 3,5 g/l
7.) Antikörper (Immunglobuline):
Aufbau und die verschiedenen Funktionen der Antikörper:
(Quelle: ZUM)
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